Argentinien und Chile haben wir nun schweren Herzens definitiv hinter uns gelassen. Die beiden Länder waren uns wirklich grossartige Gastgeber und wir waren absolut begeistert, wie sicher und
einfach sie zu bereisen waren und wie viele schöne Dinge es zu sehen gab.
Nun aber von Anfang an: Im Norden Argentiniens angekommen, verbrachten wir einige Tage in Salta auf dem Camping. Wir liessen ein Service an unserem Büssli machen und erledigten die üblichen Dinge,
wie Wäsche, Internet, Einkäufe etc. Ausserdem trafen wir wieder auf bekannte Gesichter, Willi und Klaas, Christiane und Martin und Udo und Birgit. Natürlich gab es wieder viel zu erzählen und zu
lachen.
Wie es der Zufall wollte, befanden sich Alexandra (Physio-Schulfreundin) und Andreas ebenfalls in Salta. Die beiden reisen seit November letzten Jahres mit dem Rucksack durch Südamerika. Somit
machten wir dann zu 4. die Stadt unsicher und begaben uns auf einen mehrtägigen Ausflug in die Region um Cachi. Wir hatten wirklich riesigen Spass und es war sehr schön für uns wieder mal mit
Freunden von zu Hause zusammen zu sein.
Nachdem wir uns dann wieder von den Beiden getrennt hatten, ging es erst mal weiter in die nördlichste Provinz Argentiniens, entlang der Quebrada Humahuaca. Diese Gegend war schon mal ein schöner
Vorgeschmack auf Bolivien. Mit Umwegen über die Salinas Grandes fuhren wir dann in Richtung des Paso Socompa (Grenze zu Chile), wo wir uns während 4 Tagen in absoluter Einsamkeit befanden, mit
Ausnahme winziger Siedlungen und einem Güterbahnhof. Und ausgerechnet hier oben, auf 3800 m.ü.M. bemerkten wir eines Morgens, dass Öl tropft. Michel legte sich sofort unters Auto, um zu prüfen, was
los ist. Ihm war sofort klar, dass der Idiot von Mechaniker in Salta einen zu grossen Ölfilter eingebaut hat und der somit an einer Schraube rieb, dass ein kleiner Riss im Filter entstand. Zum guten
Glück hatten wir einen Ersatzfilter dabei, den Michel natürlich an Ort und Stelle montiert hat. Hätte ins Auge gehen können...
In Salar de Pocitos mussten wir dann die Zollabfertigung fürs Büssli machen. Der Zöllner freute sich anscheinend so, wieder mal Gesellschaft zu haben, dass er uns gleich zum Asado einlud. Die Strecke
führte uns dann weiter durch wunderschöne Puna-Landschaft (andine Hochebene) zum Paso Socompa, wo sich auch die Grenze befindet. Beim chilenischen Zollübergang durften wir dann sogar eine warme
Dusche nehmen, wofür die Zöllner eigens für uns auf dem Feuer heisses Wasser machten.
Wieder unter der 3000-Marke gelangten wir in die Salar de Atacama (offenbar die trockenste Wüste der Welt; am Abend unserer Ankunft gab es jedoch ein heftiges Gewitter und Schnee in den umliegenden
Bergen) und nach San Pedro de Atacama. Hier trafen wir dann wieder auf Alexandra und Andreas und viele andere Reisende, wie auch Esther und Petr. Mit ihnen Beiden machten wir uns dann auf zu den El
Tatio Geysiren, welches sich als eine kleinere Herausforderung für Mensch und Auto entpuppte. Da es hier keine Schneeräumfahrzeuge gibt, mussten wir unseren Weg durch den Tiefschnee selber finden.
Auf über 4200 m.ü.M. verbrachten wir eine kalte (-18 Grad) Nacht ohne Heizung und stiegen somit auch früh aus den Federn (06.30), um die meterhohen Dampffahnen der Geysire zu bestaunen.
Nach einer aufregenden Fahrt durch das Hinterland von Calama, kamen wir dann nach Chuquicamata, wo wir die grösste offenliegende Kupfermine der Welt besichtigten (etwas magere Tour!). In Calama
stürzten wir uns noch einmal in die grosse Shopping Mall und füllten alle Benzin- und Wassertanks, um uns gut gerüstet, auf den Weg nach Bolivien zu machen.
Gleich nach San Pedro ging es dann auf 40 km 2000 Meter in die Höhe (mit durchschnittlich 20 km/h), was uns direkt zum bolivianischen Zoll brachte. Von hier aus führte uns die Route durch den
Nationalpark Eduardo Avaroa, vorbei an der Laguna Verde, Laguna Colorado und den Geysiren Sol de Mañana bis auf über 5000 m.ü.M. (wenn das kein Höhentraining ist!).
Und schliesslich befinden wir uns nun seit gestern auf dem Salar de Uyuni, einem 12'000 km2 grossen, ausgetrockneten Salzsee. Eine herrliche, aber unwirkliche Landschaft ganz in Weiss! Bienvenidos a
Bolivia...Wir freuen uns auf Dich!